Emmy Rebmann und Säcke voller Geld
Emmy Rebmann beginnt 1923 bei der Bank. Eindrücklich schildert sie den rapiden Wertverfall der Währung – und was rasende Geldboten und schwere Postkörbe damit zu tun haben.
»Am 1. Februar 1923 morgens [um] acht Uhr habe ich mit klopfendem Herzen in der Karlstraße 40 meinen Anfang bei der Badischen Beamtenbank gemacht. Es gab wenig Personal – die meisten kamen erst am Abend. Sie arbeiteten beim Postscheckamt. Wir haben alle mit viel Begeisterung gearbeitet, nichts war uns zu viel, die Stimmung immer gut. Die Mitgliederzahl wuchs und wuchs.
Unser Geld holten wir täglich bei der Reichsbank. Ich erinnere mich, dass man mir dort eines Tages [während der Inflation 1923] viele, viele Bündel Geld übergab. Da stand ich ratlos, aber die Kassenboten der Karlsruher Banken haben mir geholfen, mit Schnüren die Bündel zusammenzubinden. Über die Schultern hingen mir die Geldbündel, sie waren schwer.
Wir haben immer mit Begeisterung gearbeitet.
Ich lief von der Reichsbank zurück. Die Leute lachten! Ich war den Tränen nahe – obwohl von Überfall keine Spur. Es war ja fast alles wertloses Papier. Unsere Vertrauensleute haben sich dann auf die Fahrräder geschwungen, um das Bargeld direkt zu den Karlsruher Beamten nach Hause zu bringen – bevor es weiter an Wert verlor. Und wir haben länger gearbeitet und die Briefe spät in der Nacht in Körben zur Post gebracht, so dass wir noch den alten Portopreis bekamen. Wir hatten ja einen engen Draht zur Post.«
Berufseinstieg im Notbehelf
In den letzten Kriegsmonaten wird der Gasthof in Pfullendorf am Bodensee zur Interims-Zentrale der Badischen Beamtenbank mit knapp zwanzig Mitarbeitern ausgebaut. Der damals 14-jährige Sohn eines Bankangestellten erinnert sich später:
»1945 wurde die Buchhaltung einschließlich des Rechenzentrums mit Hollerith-Lochkarten-Maschinen von Karlsruhe nach Pfullendorf ausgelagert. Die Leitung hatte mein Vater, mit ihm arbeiteten 18 Frauen. Der Betrieb wurde in den Räumen des Gasthofes Deutscher Kaiser untergebracht. Da ich in Pfullendorf nicht zur Schule konnte, hat mich mein Vater kurzerhand eingestellt.«
Damit war ich wohl der jüngste Angestellte der Badischen Beamtenbank.
Lehrling 1967: Johannes Georg Kokott
Am 1. September 1967 beginnt der 16-jährige Johannes Georg Kokott bei der Badischen Beamtenbank in Karlsruhe eine Lehre zum Bankkaufmann. Seine Ausbildung führt ihn in drei Jahren und neun Stationen durch das Haus: von der Sparabteilung über die Versicherungsabteilung und Hauptbuchhaltung bis in die Stadtzweigstelle Karlsruhe-Durlach. In Schönschrift schreibt der Lehrling zu jeder Station mindestens einen ausführlichen Tätigkeitsbericht. Das Berichtsheft von Johannes Georg Kokott gibt einen spannenden Einblick in die Ausbildungsinhalte der 1960er Jahre.
Auch 50 Jahre später ist die Ausbildung in der BBBank geprägt von der persönlichen Betreuung und der Verknüpfung von Theorie und Praxis. Unterstützt von erfahrenen Kollegen erhalten Auszubildende einen tiefgreifenden Einblick in das Tagesgeschäft einer Bank und lernen die einzelnen Abteilungen und die Arbeitsweisen kennen.
Manche Kunden verabschiedeten sich persönlich von ihren D-Mark-Scheinen und beschrifteten sie mit Botschaften wie ›Mein Letzter‹, ›Mach’s gut‹ oder einfach ›Tschüss‹.
Jürgen Hügle
Jürgen Hügle und der Euro
Jürgen Hügle arbeitet 2002 als Kassierer und erinnert sich an die Euro-Einführung: »Wir arbeiteten mit vier Kassen. An zwei Kassen wurden D-Mark-Banknoten einbezahlt, während die beiden anderen Kassen Euro auszahlten. Unsere Mitglieder brachten ihr gesamtes D-Mark-Bargeld in die Filiale. Am Ende des ersten Umtauschtages hatte wir Banknoten im sechsstelligen Bereich entgegengenommen. Sie wurden zu Bündeln von jeweils 100 Scheinen banderoliert.
Die Münzen wurden maschinell gezählt und sortiert, dann in Jute-Säcke verfüllt, per Hand verschnürt, mit einer Wertfahne versehen und verplombt. Ein Sicherheitsdienst transportierte die D-Mark-Scheine und -Münzen täglich zur Bundesbank-Filiale. »Manche Kunden verabschieden sich persönlich von ihren D-Mark-Scheinen und beschriften sie mit Botschaften wie ›Mein Letzter‹, ›Mach’s gut‹ oder einfach ›Tschüss‹«, so Jürgen Hügle.
Hanna Gärtner: Freizeitgestalter und Seelentröster
Montagnachmittag beim Kinderprojekt Siebenstein in der Karlsruher Südstadt: Im Kindercafé turnen Kinder an der Kletterwand, snacken an der Küchenbar oder tummeln sich an der Spielekiste. Im Nebenraum wird konzentriert an den Hausaufgaben gearbeitet. Die Nachhilfelehrer gehen auf jedes Kind individuell ein, das so in seinem eigenen Tempo lernen kann. Siebenstein bietet allen die Möglichkeit, einfach mal Kind zu sein und mit Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeiter Selbstvertrauen und Sicherheit aufzubauen.
Mittendrin ist Hanna Gärtner, Mitarbeiterin im Marketing-Bereich der BBBank. Seit September 2018 ist sie ehrenamtlich als Nachhilfelehrerin bei Siebenstein tätig. »Ich habe etwas gesucht, bei dem ich mich sozial engagieren und Menschen vor Ort helfen kann. Gefunden habe ich einen wundervollen Ort voller Wertschätzung, Vertrauen und Freude.«
Hanna Gärtner ist eine von über 40 Ehrenamtlichen, die sich im Projekt als Nachhilfelehrer, Freizeitgestalter, Küchenchef oder auch einfach als Motivator oder Seelentröster engagieren. Und das bereichert nicht nur den Alltag der Kinder: »Die Kinder sind so dankbar und offen – das ist ansteckend. Siebenstein ist mein Ausgleich zum normalen Arbeitsalltag«, erzählt Hanna Gärtner. Und sie freut sich über die Unterstützung ihres BBBank-Teams: »Das ist nur möglich, weil meine Kollegen in der BBBank mich montags pünktlich gehen lassen«.
Ich habe etwas gesucht, bei dem ich mich sozial engagieren und Menschen vor Ort helfen kann.
Hanna Gärtner, BBBank
Hanna Gärtner ist eine von über 40 Ehrenamtlichen, die sich im Projekt als Nachhilfelehrer, Freizeitgestalter, Küchenchef oder auch einfach als Motivator oder Seelentröster engagieren. Und das bereichert nicht nur den Alltag der Kinder: »Die Kinder sind so dankbar und offen – das ist ansteckend. Siebenstein ist mein Ausgleich zum normalen Arbeitsalltag«, erzählt Hanna Gärtner. Und sie freut sich über die Unterstützung ihres BBBank-Teams: »Das ist nur möglich, weil meine Kollegen in der BBBank mich montags pünktlich gehen lassen«.